Die Alpen mit der Bahn durchqueren, die Berge aushöhlen, lange Tunnels bauen, um den Norden und den Süden Europas mit modernen Verkehrsmitteln miteinander zu verbinden. Dieser Traum wird in der Schweiz mit dem Bau des Gotthard-Tunnels Wirklichkeit. Die Arbeiten für den Tunnel wurden 1872 aufgenommen. Zehn Jahre später, vom 22. bis zum 25. Mai 1882, fand die Einweihungsfeier statt. Der 15 Km lange Tunnel zwischen Airolo im Kanton Tessin und Göschenen im Kanton Uri brachten dem Gotthard-Tunnel den Titel des «längsten Eisenbahntunnels der Welt» ein.
Robert Walser
Die Geschichte der Alpentunnels, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut wurden, ist auch die Geschichte Tausender Arbeiter und Handlanger, die stundenlang in aufreibenden Schichten im Erdinneren tätig waren, bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Während des Baus des Gotthard-Tunnels ereigneten sich unzählige Arbeitsunfälle und Todesfälle (man schätzt, dass es ungefähr 200 Tote gab).