Die Piazza Ticino hat die Form einer Ellipse, eine geometrische Form, die sich sehr gut eignet, um die Idee auszudrücken, dass es mehr als einen zentralen Punkt gibt. Der Kanton weist seit jeher eine Bipolarität zwischen dem Sopraceneri und dem Sottoceneri und eine Tripolarität zwischen den Hauptzentren (Bellinzona, Locarno und Lugano) auf. An einem der beiden «Fokusse» der Ellipse steht das Totem Ticino. Das Material dieser Skulptur stammt aus den Bohrarbeiten zum Bau des AlpTransit-Tunnels.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wurde mit drei grossen Eisenbahntunnels eine Infrastruktur geschaffen, welche die Durchquerung der Alpen zu einer Bahnfahrt durchs Flachland macht. Der 15,4 km lange Ceneri-Basistunnel von Camorino nach Vezia wird im Laufe des Jahres 2020 eröffnet, als letzter Tunnel nach dem Lötschberg- und dem Gotthard-Tunnel.
Das Totem Ticino gewährt uns einen Einblick in das Innere des Monte Ceneri, auf das Material, aus dem unsere Alpen und Voralpen gemacht sind. Von Ton über Sandstein, Kalkstein und Gneis bis zum Marmor, nicht zu vergessen die Quarzite und das Granitgestein. Die hellen, gewundenen Linien sind ein Hinweis auf die Strassen, die seit Jahrhunderten über den Berg verlaufen: die «Strada Regina» nach Rivera; die «Strada Francesca» nach Cadenazzo (wo heute die Via del Ceneri und die For-TI Monte Ceneri verlaufen) und die «Strada Romana» (die heute als Montecenerino bezeichnet wird) in Richtung Quartino.
